Wenn sanieren, dann richtig
Ein Mehrfamilienhaus im Berner Breitenrainquartier zeigt, wie Sanierungen eine Win-win-Situation ergeben können. Indem man langfristig denkt und umfassend handelt.
Manche Sanierungen fangen unscheinbar an. So wie diese in einem Mehrfamilienhaus im Berner Breitenrainquartier: Eine Bewohnerin hatte Feuchtigkeit in ihrer Wohnung festgestellt. Bei der anschliessenden Besichtigung, die unser Baumanagement gemeinsam mit einer Person aus dem Bewirtschaftungsteam durchführte, wurde klar, dass mehr Arbeit auf uns wartete. Die betreffende Wohnung hatte an Sanierungen einiges aufzuholen. Es war nicht die einzige.
Eine Begehung zeigt Sanierungsbedarf auf
Dass es mit der Sanierung dieser einen Wohnung nicht getan war, konnten wir schon vorher abschätzen. Denn die Immobilie aus den 1960er-Jahren verwalten wir schon seit über 40 Jahren und wussten, dass ein grundsätzlicher Sanierungsbedarf besteht. Um der Eigentümerschaft einen qualifizierten Vorschlag zu unterbreiten, war jedoch eine Begehung nötig. Also machte sich unser Team ein Bild von allen Wohnungen und dem allgemeinen Zustand des Gebäudes. Dabei bestätigte sich unsere Vermutung: Eine Komplettsanierung war angebracht.
Komplettsanierung mit Substanzerhalt
Zu unserem Sanierungsvorschlag gehörte eine Komplettsanierung aller Nasszellen und der Austausch aller Geräte. Die Küchen sollten zudem Geschirrspüler erhalten. Wertvolle Substanz wollten wir erhalten, so zum Beispiel die Terrazzoböden in Küchen und Bädern oder die grossen Kücheneinbauschränke. Die meisten Böden inklusive Parkett mussten jedoch erneuert werden, ebenso Strom- und Wasserleitungen. Daneben galt es, das Gebäude brandschutztechnisch auf den neuesten Stand zu bringen und die Balkonbrüstungen zu erhöhen.
Günstiger als Teilsanierung
Auch wenn diese Arbeiten umfassend waren, kam die gewählte Variante günstiger als eine stückweise Sanierung. Hätten wir beispielsweise nur die Nasszellen in der Wohnung mit den Feuchtigkeitsproblemen erneuert, hätten die Arbeiten an der Steigzone dennoch die darunter und die darüber liegende Wohnung tangiert. Ein temporärer Sanitärcontainer hätte gestellt werden müssen, was die Kosten erhöht und die Mieterinnen und Mieter belastet hätte.
Eine Immobilie nutzt ihr Marktpotenzial
Um eine Sanierung wie im vorliegenden Fall zeitnah durchzuführen – ein Dreivierteljahr zwischen Baueingabe und Wiederbezug –, war eine Leerkündigung nötig. Alle Parteien erhielten das Angebot, nach der Sanierung zurückzukehren und zwischenzeitlich eine von Dr.Meyer organisierte temporäre Wohnung zu beziehen. Zwei Parteien machten von diesem Angebot Gebrauch, die restlichen Wohnungen konnten wir auf den Mietmarkt bringen. Dort waren sie freilich schnell vergeben – eine Immobilie in solch attraktiver Lage auf den neuesten Stand gebracht, zieht Interessenten förmlich an.
Planungshorizont für weitere Sanierungen
Auch die weiteren Sanierungsetappen haben wir im Blick. Die Gebäudehülle und die Heizung wären zu erneuern. Dies ist ohne Leerkündigung machbar, sodass es für die Eigentümerschaft keine Mietzinsausfälle gibt. Allerdings sind die Sanierungskosten höher als für die aktuellen Arbeiten, sodass diese Sanierung vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird. Doch das ist der Vorteil, eine Immobilie lange zu kennen und zu bewirtschaften: Man erhält einen Planungshorizont und kann die nötigen Schritte zum richtigen Zeitpunkt machen.