Was ist die beste Saison fürs Sanieren?
Winter und Sommer beeinflussen nicht nur, wie warm es draussen ist, sondern auch, welche Sanierungen gerade Sinn ergeben. Allerdings gibt es neue Entwicklungen, die die alten Saisonregeln brechen.
Die Schweiz ist das Land der Saisons. Es gibt die Fussballsaison, die Skisaison, die Gartensaison. Nur beim Sanieren, da gibt es gleich mehrere Saisons. So gibt es eine Zeit, in der Arbeiten an Dach und Fassade durchgeführt werden, dies sind die wärmeren Monate. Anders gesagt: Im Winter stellt man eher kein Gerüst um ein bestehendes Gebäude. Dafür arbeitet man in der Umgebung. Beim Transport mit schweren Maschinen entsteht auf gefrorenem Boden weniger Landschaden als auf weichem oder sogar schlammigem Boden. Und noch eine Saison spielt beim Sanieren eine Rolle: die Gewittersaison. Dachdeckerarbeiten sollten in der Regel ab August ausgeführt werden, wenn der Himmel ruhiger ist.
Technik trickst den Winter aus
Heute müssen Bauherrinnen und Bauherren die Saisonalität nicht mehr ganz so strikte hinnehmen. Zum Beispiel gibt es Spezialbetons, die dank verschiedenen Zusätzen auch bei eher tiefen Temperaturen verarbeitet werden können und auch trocknen. Das Gleiche gilt für Aussenfarben, die normalerweise nicht mehr auf Metall aufgetragen werden können, sobald über Nacht Tau entsteht. Die Chemie hat dieses Problem entschärft, sodass einige moderne Aussenfarben auch auf taunassen Metalloberflächen haften. Beide Beispiele sind technische Kniffe, die die klimatischen Beschränkungen des saisonalen Bauens etwas aufweichen, aber sie nicht aufheben. Und beide haben ihren Preis.
Klimawandel einmal positiv
Da das Stichwort «Klima» gefallen ist: Die immer stärker spürbare Klimaerwärmung hat beim Sanieren für einmal einen positiven Effekt. Heute ist es, anders als früher, häufig bis Weihnachten möglich, ein Dach zu decken. Diese Arbeiten werden nämlich erst mit dem Einsetzen von Schneefall eingestellt, und der kehrt immer öfter erst im Januar ein. Und jedes neu gedeckte und isolierte Dach ist gut für die Energiebilanz des Gebäudes, und damit letztendlich fürs Klima. Das gilt erst recht, wenn eine Solaranlage das Dach bedeckt.
Sanieren ist wie essen
Die obigen Beispiele zeigen: Beim Sanieren ist die Saisonalität ein Faktor, den man einplanen muss. Andererseits gibt es heute dabei mehr Spielraum als früher. Dennoch gilt beim Sanieren das Gleiche wie beim Essen: Saisonal ist besser. Fürs Bauen und Sanieren heisst das: Wer den Jahreszeiten folgt, baut günstiger, mit weniger Hilfsmitteln und deshalb letztendlich nachhaltiger. Die jeweilige «Nicht-Saison» lässt sich für die Planung nutzen oder das Vorgespräch mit der Expertin oder dem Experten.
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